Seit Beginn des Krieges vor drei Jahren hat das THW zahlreiche Hilfstransporte in die Ukraine durchgeführt. Unter den Hilfsgütern, die THW-Helferinnen und -Helfer in die Ukraine transportiert haben, waren mehr als 350 Fahrzeuge, darunter Spezial- und Feuerwehrfahrzeuge, rund 130 Baumaschinen, drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen, mehr als 1.700 Stromerzeuger, rund 40 Wohncontainer, mehr als 180 Zelte und acht Feldküchen. Außerdem befanden sich zahlreiche Schlafsäcke, Isomatten und Decken sowie Güter für den Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren (CBRN) sowie Schutzanzüge unter den beschafften Gütern für die Ukraine. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs beschaffte das THW in enger Zusammenarbeit mit dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat Hilfsgüter im Wert von mehr als 138 Millionen Euro beschafft, finanziert aus eigene Sondermitteln und mit Mitteln des Auswärtigen Amtes.
Neben den Transporten führt das THW auch Ausbildungen durch, zum Beispiel im Umgang mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen, die eine ukrainische Delegation im THW-Ausbildungszentrum erfolgreich absolvierte. Die THW-Jugend e.V. unterstützte im Jahr 2024 die ukrainische Partnerorganisation „Schule der Sicherheit“ mit Hilfsgütern. Dieses fördert die Organisationsstruktur und Partizipationsmöglichkeiten des ukrainischen Jugendverbandes sowie Methodik und Didaktik der fachtechnischen Ausbildung. Das Ziel ist dabei die Resilienz der ukrainischen Zivilbevölkerung zu stärken.
Wiederherstellung Kritischer Infrastruktur
Im vergangenen Jahr hat das THW schwerpunktmäßig frontnahe ukrainische Gebiete mit Hilfsgütern unterstützt. Das THW lieferte Fahrzeuge und Geräte um Kritische Infrastruktur wiederherzustellen und solche um die lebenswichtige Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung sicherzustellen. Eine stabile Wärmeversorgung ist besonders jetzt, in der kalten Jahreszeit, essentiell für die Menschen in der Ukraine. Weitere Transporte sind in Vorbereitung.
Das THW koordiniert die Hilfeleistungen in engem Austausch mit den ukrainischen Partnern. Zu diesen gehören der ukrainische Zivil- und Katastrophenschutz (DSNS), der Grenzschutz, die staatlichen Wasserbehörden oder die Verwaltungen frontnaher Regionen. Die enge Abstimmung mit den Partnern ermöglicht einen direkten Austausch über die Bedarfe und sorgt dafür, dass das THW die Ukraine zielgerichtet unterstützt. Die Besuche ukrainischer Delegationen bei der THW-Leitung in Bonn und der Gegenbesuch der THW-Präsidentin in Kyjiw im vergangenen Jahr haben die Beziehungen und den Austausch mit den ukrainischen Partnern intensiviert. „Der Besuch in der Ukraine und die Gespräche mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort haben mir noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig ein starker Zivilschutz ist“, so THW-Präsidentin Lackner.
Vielfältige Unterstützung
Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine engagiert sich das THW unermüdlich, um den betroffenen Menschen in den Krisengebieten beizustehen. Zahlreiche Einsatzkräfte errichteten anfangs Notunterkünfte und Ankunftszentren für ukrainische Geflüchtete in Deutschland, um ihnen Schutz und Sicherheit zu ermöglichen. Im Frühjahr 2022 leisteten 36 Auslandsexpertinnen und -experten des THW einen Beitrag für den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus (EUCPM) sowie das Welternährungsprogramm (WFP) und standen deutschen Vertretungen in den Nachbarländern zur Seite, um Hilfsmaßnahmen für die ukrainische Bevölkerung zu koordinieren.