Stadien, Fanmeilen, Grenzübergänge, Bereitstellungsräume: Während der EURO 2024 unterstützten Helferinnen und Helfer des THW den Ablauf des Turniers. In der Spitze übernahmen täglich bis zu 800 THW-Kräfte Aufgaben im Bereich der Logistik, unterstützten den Aufbau und Betrieb von Behandlungsplätzen, berieten fachlich, versorgten Kontrollstellen der Polizei an den Grenzen mit Strom sowie Licht und betrieben Bereitstellungsräume. Mit ihrem breiten Spektrum an Kompetenzen leisteten die THW-Kräfte einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und zum reibungslosen Ablauf des Fußballturniers.
Unterstützung des zentralen Koordinierungsstabs
In Neuss unterstützten THW-Fachberater und Mitglieder des Virtual Operations Support Teams (VOST) das International Police Cooperation Center (IPCC) im 24-Stunden-Betrieb. Die Verbindungspersonen des THW im IPCC sorgten dafür, dass zu jeder Zeit und bei jedem Ereignis die Expertise und die Einsatzoptionen des THW zielgenau eingebracht werden konnten. Gemeinsam sorgten sie so mit der Polizei, den Veranstaltern und anderen Sicherheitsbehörden für eine professionelle Koordination der Einsatzkräfte. Im IPCC kommen mehrere Hundert nationale und internationale Polizei- und Sicherheitskräfte zusammen, darüber hinaus sind dort auch UEFA-Vertreterinnen und -Vertreter eingebunden. Weitere VOST-Mitglieder arbeiteten im Hintergrund, um ein umfassendes, virtuelles Lagebild zu erstellen. Das VOST des THW besteht aus Expertinnen und Experten, welche die Lage im Internet sowie den sozialen Medien beobachten und diese Informationen für die Einsatzplanung aufbereiten. Diese digitale, technische Dienstleistung wird
Bis zu 1.500 Mahlzeiten am Tag
Nicht nur die Einsatzkräfte des THW, auch die Angehörigen anderer Organisationen waren während der Europameisterschaft im Dauereinsatz. Diese müssen sich sammeln und zurückziehen können – und versorgt werden. Auch darum haben sich die THW-Helferinnen und -Helfer gekümmert, indem sie beispielsweise Bereitstellungsräume eingerichtet und betrieben haben. Bereitstellungsräume gibt es im THW in verschiedenen Größen und für unterschiedliche Anforderungen. Sind sie für lang andauernde Einsätze geplant, bieten sie neben einer Führungsstelle unter anderem Schlafgelegenheiten, Sanitäranlagen und Werkstätten, beispielsweise für Fahrzeuge. Allein im Kölner Stadtgebiet und im Umkreis gab es beispielsweise fünf solcher Sammelpunkte. Dort hielten sich jeweils zwischen etwa 100 und über 200 Kräfte von THW, Feuerwehr und Hilfs- und Rettungsdiensten auf. Einsatzkräfte der Fachgruppen Logistik Verpflegung des THW kümmerten sich während des Aufenthalts um die Verpflegung mit Lebensmitteln und Getränken. Während der EM unterstützten die Einsatzkräfte auch sogenannte virtuelle Feuerwachen in Köln: Hierbei handelt es sich um Standorte, die nur temporär während der Spieltage eingerichtet wurden und an denen Technik sowie Kräfte von Feuerwehr, Sanitätsorganisationen und THW für mögliche Einsätze in Bereitschaft stehen. Wäre es zu einem Einsatz gekommen, wären die virtuellen Wachen in Bereitstellungsräume für nachrückende Einheiten aus dem Umland umgewandelt worden.
EURO 2024: THW im Dauereinsatz
Alle acht THW-Landesverbände brachten im vergangenen Monat ihr breites Spektrum an Kompetenzen ein. Den Straßenverkehr betreffend übernahmen die Einsatzkräfte des THW während des Großevents viele logistische Aufgaben. Sie führten etwa Transportfahrten durch und unterstützten bei der Regelung des Verkehrs, besonders an Grenzübergängen. Dort spielten auch Einsatzoptionen wie Stromversorgung und Beleuchtung eine große Rolle. Zuvor hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Deutschland vorübergehende Kontrollen Tag und Nacht an allen deutschen Grenzen angeordnet.
Die Aufgabe der Kommunikation ist bei einer Einsatzgröße wie bei der EURO 2024 eine besondere Herausforderung. Intern arbeitete das THW während des Turniers in seinen gewohnten Einsatzstrukturen zur Koordinierung einer komplexen Lage. Das bedeutet unter anderem, dass sowohl in der THW-Leitung in Bonn als auch in Landesverbänden und einigen Regionalstellen ein sogenannter Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK-Stab) eingerichtet war: ein organisatorisch-administrativer Stab, der die verwaltungstechnische Handlungsfähigkeit der THW-Struktur im Einsatzfall sicherstellt, Einsatzleitungen unterstützt sowie organisatorische und administrative Aufgaben übernimmt.
Unter den Einsatzkräften des THW sind die zahlreichen Fachberaterinnen und Fachberater nicht zu vergessen, die Einsatzstäben der örtlichen Gefahrenabwehr mit ihrem Fachwissen zur Seite standen. Sie informierten darüber, an welchen Stellen welche THW-Fähigkeiten beziehungsweise -Einheiten eingesetzt werden könnten und agierten als Verbindungspersonen zwischen THW und anfordernden Behörden und Organisationen.
Alle Infos und Beiträge zu den THW-Einsätzen während der Fußball-Europameisterschaft gibt es hier.