Seestadtretter üben Katastrophenfall

Bremerhaven, 19.06.2024

Dieses Szenario dürfte vielen aus jüngster Vergangenheit allzu vertraut sein: Eine schwere Sturmflut sorgt in Bremerhaven für vollgelaufene Keller und ausgefallene Pumpwerke. Außerdem drohen Deiche zu brechen und die Stromversorgung fällt aus. Was viele vermutlich an vergangene Starkregenereignisse, zuletzt in Süd- und Südostdeutschland, erinnern wird, war für die "Seestadtretter" in Bremerhaven vergangenes Wochenende Ausgangslage für eine gemeinsame Übung.

Zwei THW-Kräfte schließen gemeinsam einen Schlauch an einer Pumpe an. Sie stehen vor einem Gewässer, über das eine grüne Brücke führt.

Unter den rund 300 Übungsteilnehmenden der "Seestadtretter" – ein Zusammenschluss aller Bevölkerungsschutzeinheiten aus Bremerhaven – waren auch 40 Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus dem Ortsverband (OV) Bremerhaven. Bereits am frühen Morgen des 15. Juni erreichten sie die ersten fiktiven Einsatzaufträge. Der Tag startete für die THW-Einsatzkräfte mit dem Auftrag die Fluttore am Fluss Geeste zu schließen. Hierfür setzten sie so genannte "Dammbalken" mit Hilfe ihres Teleskopladers ein. Als nächstes errichteten die THW-Kräfte einen Lagerplatz für Sandsacklogistik. Gemeinsam mit Kräften von der Feuerwehr und der Firma Bremenports bauten sie zusätzlich mehrere Straßen zur Sandsackfertigung auf. Diese Sandsacklogistik war zuletzt auch im Einsatz aufgrund des Sturmtiefs "Orinoco" in Süd- und Südostdeutschland sowie im Saarland nach dem Sturmtief "Katinka" eine wichtige Einsatzaufgabe, um die Bevölkerung vor den Wassermassen zu schützen.

Im Verlauf der Übung waren noch weitere Spezialfähigkeiten des THW gefragt: So kompensierten die Einsatzkräfte zum Beispiel einen fiktiven Stromausfall mithilfe ihrer Netzersatzanlage (NEA), die eine Leistung von bis zu 200 kVA schafft. An anderer Stelle bauten sie leistungsstarke Pumpen auf, um Wasser aus Gebäuden zu entfernen – auch das war in jüngster Vergangenheit eine wichtige Kompetenz des THW, die nach Starkregenereignissen zum Einsatz kam. Das THW verfügt in einigen seiner Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen über Großpumpen mit einer Pumpleistung von bis zu 25.000 Liter/Minute.

Die Helferinnen und Helfer des THW OV Bremerhaven übernahmen während der Übung also zusammen mit den weiteren Übungsteilnehmenden vielfältige Aufgaben von Führung über Sandsacklogistik bis hin zur Stromversorgung und Pumparbeiten. Diese gemeinsamen Übungen sind ein wichtiger Baustein für die Einsatzbereitschaft aller beteiligten Organisationen im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Sie werden daher in Bremerhaven und vielen weiteren Landkreisen beziehungsweise Städten regelmäßig durchgeführt.

Seestadtretter üben Katastrophenfall

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