Ausland

Die Auslandsarbeit des Technischen Hilfswerks ist im THW-Gesetz fest verankert. Gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 2 unterstützt die Bundesanstalt durch Einsätze und Maßnahmen im Ausland im Auftrag der Bundesregierung. Diese Hilfe wird auf Grundlage bilateraler, völkerrechtlicher Vereinbarungen, in Formaten der Europäischen Union und der Vereinten Nationen geleistet. Ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW unterstützten bis 2022 bereits Regierungen von mindestens 174 Staaten. Um seine Einsatzkräfte auf die besonderen Herausforderungen im Ausland vorzubereiten, bietet das THW besondere Fortbildungen für Interessierte an und schult die Mitglieder in den entsprechenden Auslandseinheiten regelmäßig. Darüber hinaus werden THW-Expertinnen und -Experten regelmäßig weitergebildet, um in verschiedenen Beratungsfunktionen etwa für die EU oder die UN entsandt zu werden.

Einsätze

Im Februar 1953 war der erste Auslandseinsatz des THW – damals halfen die Einsatzkräfte nach der schweren Sturmflut in den Niederlanden. Im Jahr 1999 taufte die französische Bevölkerung die Einsatzkräfte des THW „Blaue Engel“, als sie nach Orkan „Lothar“ dabei halfen, die Schäden in Frankreich zu beseitigen. Das sind nur zwei Beispiele für Einsätze in der langen und ereignisreichen Geschichte seit der Gründung des THW – mittlerweile in mehr als 140 Ländern. Als humanitärer Botschafter der Bundesrepublik Deutschland kommt das THW der gemeinsamen globalen Verantwortung nach, Menschen in Not zu helfen. Mit seinen Schnell-Einsatz-Einheiten für Bergung und Wasserversorgung (SEEBA und SEEWA) leistet das THW überall auf der Welt Soforthilfe, wo sie gebraucht wird. Zudem berät und unterstützt es bei der Koordination von Hilfsmaßnahmen.

Übungen

Auch für die Einsatzkräfte der Auslandseinheiten ist es elementar, Einsatzabläufe und Techniken regelmäßig zu üben. Nicht selten sind Katastrophenbedingungen im Ausland sogar noch schwieriger zu meistern; Sie stellen die Einsatzkräfte vor zusätzliche Herausforderungen, die spezieller Qualifikationen bedürfen. Unterschiedliche Sprachen, unterschiedliche Strukturen, unterschiedliche Standards – wenn im Falle eines Einsatzes grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen gefordert ist, darf die Hilfe nicht an diesen Hürden scheitern. Deshalb tauscht sich das THW regelmäßig mit internationalen Partnerorganisationen im Bevölkerungsschutz aus. In bilateralen und multinationalen Übungen wird die internationale Hilfe unter anderem auf EU-Ebene trainiert. Das sorgt nicht nur für einen reibungsloseren Ablauf im Einsatz, sondern auch für einen Erfahrungsaustausch, der den Schutz der Bevölkerung verbessert.