Über den Hauptkanal am Schöpfwerk werden normalerweise etwa 3.300 Hektar Land in den Kreisen Pinneberg und Steinburg entwässert. Da die Gemeinde Raa-Besenbek bis zu 1,70 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, kann Regenwasser nicht von allein abfließen und muss daher durch das Schöpfwerk Raa-Besenbek mittels Pumpen entfernt werden. Die beiden Pumpen des Schöpfwerks schaffen eine Förderleistung von bis zu 420.000 Litern pro Minute. Diese fielen am vergangenen Donnerstag nacheinander aus, sodass eine Überflutung der Gemeinde Raa-Besenbek drohte.
Großpumpen des Landesverbandes Bremen, Niedersachsen helfen aus
Der Großeinsatz des Technischen Hilfswerk (THW) in der Vorweihnachtszeit begann am Morgen des 15. Dezember 2023 mit der Alarmierung des OV Elmshorn auf Anforderung des Schöpfwerkbetreibers Sielverband Raa. Den ersten THW-Einsatzkräften vor Ort war schnell klar, dass viel Pumpkraft gebraucht werden würde, um die Lage zu bewältigen. Deshalb alarmierten sie die größten verfügbaren Pumpen des THW aus dem norddeutschen Raum nach. Zudem waren acht Kräfte des OV Bad Essen mit ihrer Schmutzwasserpumpe aus der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen im Einsatz, die über eine Förderleistung von bis zu 25.000 Litern Wasser pro Minute verfügt – das entspricht in etwa 114 vollgefüllten Standard-Badewannen. Diese Pumpe gehört zu denen mit der größten Förderleistung im THW. Der Ortsverband Stade ist zusätzlich mit einer Großpumpe im Einsatz, die bis zu 15.000 Liter pro Minute fördert. Da die Kräfte Tag und Nacht arbeiten, zählen zusätzlich Stromversorgung und Beleuchtung der Einsatzstelle sowie die Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort zu den Aufgaben des THW. Denn auch das gehört zu den Stärken des Technischen Hilfswerks: Überall und jederzeit die Unterbringung und Verpflegung der eigenen und teils auch von fremden Kräften sicherzustellen, um langfristige Einsätze möglich zu machen.
Einsatzende noch unklar
Gemeinsam mit örtlichen Feuerwehren pumpen die Kräfte des THW also mittlerweile seit dem 15. Dezember 2023 Wasser ab, um die Gemeinde Raa-Besenbek vor einer möglichen Überflutung durch Regenwasser zu bewahren. Wie lange der Einsatz noch andauern wird, kann derzeit nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden. Aktuell werden zwei Ersatzpumpen aus den Niederlanden installiert, um den Wasserstand bis zur endgültigen Reparatur im Schöpfwerk zu drücken.