Waldbrandbekämpfung: Gut vorbereitet als Partner der Feuerwehren

Brandenburg/ Sachsen-Anhalt, 30.05.2023

Ob mit Fachberatung, neuer Ausstattung oder mit passgerechter Logistik: Das THW zeigte bei mehreren Übungen im Mai, dass es als verlässlicher Partner bei der Waldbrandbekämpfung zur Verfügung steht.

Drei THW-Kräfte in blauer Einsatzkleidung stehen auf einem Waldweg, sie verlegen und verkuppeln Schläuche zur Wasserförderung. Im Hintergrund steht ein blaues Einsatzfahrzeug.

Gemeinsames Training mit Einsatzkräften der Partnerorganisationen, das Erproben neuer Ausstattung und das Üben neuer Logistikelemente standen für die THW-Kräfte dabei im Fokus. Denn die vielen und oft nur "mit langem Atem“ zu bekämpfenden Waldbrände der letzten Jahre haben gezeigt, dass für die Feuerwehren THW-Unterstützung wichtig ist. Für die Bekämpfung von Vegetationsbränden wird immer wieder die Fähigkeit der Bereitstellung von größeren Mengen Löschwasser gefordert. Das THW verfügt unter anderem über eine Vielzahl an unterschiedlichen Pumpen, Pufferbecken und großem Schlauchmaterial, was zur Umsetzung dieser Aufgabe geeignet ist.


Gemeinsam gut gerüstet

Waldbrände werden uns in Folge des Klimawandels mehr und mehr auch in den zeitweise von großer Trockenheit beherrschten Gebieten der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt begleiten, darüber sind sich Experten einig. Das stellt alle Partnerorganisationen der Gefahrenabwehr in Kommunen und Landkreisen und ebenso bundesweit vor große Herausforderungen. Zügiges Eindämmen und Löschen der gefährlichen Flächenbrände kann nur im guten Zusammenspiel aller beteiligten Kräfte erreicht werden.

Das THW hat sich mit Know-how und Technik auf folgende Einsatzaufgaben bei der Brandbekämpfung sehr gut aufgestellt:

  • Freischneiden und -räumen sowie Befestigung von unzugänglichen Wegen mit Radladern, Greifbaggern und Motorkettensägen für die Feuerwehr,
  • Betankungslogistik und Instandsetzungen für Einsatzfahrzeuge vor Ort,
  • Löschwasserbereitstellung in Pufferbecken mit bis zu 30.000 Litern Fassungsvermögen
  • Unterstützung bei der Lageerkundung aus der Luft und am Boden durch neuste Drohnentechnik und thermografische Ortungstechnik zur Identifikation von Glutnestern
  • THW- Fachberatung in den Einsatz- und Katastrophenschutzstäben

Austausch und Kennenlernen auf Landkreisebene

Regelmäßiges gemeinsames Üben in den Landkreisen bietet eine gute Möglichkeit, sich über neue Ausstattung und logistische Verbesserungen auszutauschen. Kräfte von THW und Feuerwehren lernen kontinuierlich mit- und voneinander. Zum Beispiel übten THW-Fachberater Mitte Mai bei einer Stabsübung des Landkreise Elbe-Elster mit.

Bereits Anfang Mai bereiteten sich im Landkreis Elbe-Elster insgesamt 100 Einsatzkräfte von THW und Freiwilligen Feuerwehren auf mögliche Waldbrände vor. An der Kleinen Elster in Maasdorf tauschten sie sich im Stationsbetrieb über vorhandene Technikausstattung zur Löschwasserbereitstellung und deren Anwendung zur Waldbrandbekämpfung aus.

Für die örtliche Gefahrenabwehr hält das THW Herzberg ein Pufferbecken (15.000 Liter) vor. Gemeinsam mit dem THW-Ortsverband Senftenberg zeigten THW-Kräfte, wie sie die Feuerwehren beim Bereitstellen von Löschwasser mit diversen Pumpen und mit Zwischenspeicherung unterstützen können.
Gleichzeitig lernten THW-Kräfte die Waldbrandregner der Feuerwehren kennen und unterstützten die Feuerwehren bei deren Inbetriebsetzung. Mit diesen Regnern kann eine größere Fläche über längere Zeit befeuchtet werden, um ein Ausbreiten des Feuers einzuschränken. THW und Feuerwehr sind ein eingespieltes Team in der Region. Bei vielen Bränden - so wie Ende Juni 2022 bei dem Großfeuer auf dem Truppenübungsplatz bei Bad Liebenwerda - half das THW den Feuerwehren bei der Brandbekämpfung.

Erproben neuer Ausstattung

Das THW ist einsatzbereit zur Löschwasserbereitstellung über lange Wegstrecken für die Feuerwehren angesichts möglicher Waldbrände. Mit großen Zwischenspeicherbecken (30.000 Liter Fassungsvermögen) und mit neuem F-Schlauchmaterial (150 Millimeter Durchmesser) sind THW-Kräfte in der Lage, über eine Strecke von mehr als zwei Kilometer auch in unwegsamen Gebieten Löschwasser weiter zu befördern. Das zeigten THW-Helferinnen und Helfer zum Beispiel bei einer Erprobungsübung in der Kyritz-Ruppiner Heide (Landkreis Ostprignitz-Ruppin).

Mit leistungsstarken Großpumpen förderten sie das Löschwasser aus einem Kiesgrubensee in Speicherbecken hinein, woraus dann Löschfahrzeuge der Feuerwehren entnehmen können. Auch das Zwischenschalten weiterer Großpumpen und Pufferbecken ist erfolgreich getestet worden. Der Vorteil: Die schweren Löschfahrzeuge der Feuerwehren müssen auf unbefestigten Wegen nicht so weit fahren und können direkt in Nähe des Brandes das Wasser aufnehmen. Wegbefestigung könnte sich dann auf diese Fahrstrecke konzentrieren.

Rund 40 THW-Kräfte der THW-Ortsverbände Neuruppin, Wittenberge, Potsdam und Eberswalde hatten über das Wochenende bei der Übung in der Kyritz-Ruppiner Heide (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) erfolgreich getestet, wie mit THW-Großpumpen und eigenem F-Schlauchmaterial über eine Strecke von mehreren Kilometern kontinuierlich Löschwasser gefördert werden kann. Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Rossow kamen hinzu, um sich über diese Möglichkeiten auszutauschen. Bei der Bekämpfung von Waldbränden zählt jede Minute. Wenn Tanklöschfahrzeuge nicht so weit zur Wasseraufnahme fahren müssen, kann der Brand zügiger gelöscht werden.

Lange Wegstrecke

Hinweis

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