Hochwassergefahr an der Oder gebannt

Oder (Brandenburg), 01.10.2024

Kaum gab es erste Warnungen zu „sehr ernster Lage“ für ein starkes Anschwellen der Oder-Pegel in brandenburgischen Gebieten, starteten die Verantwortlichen auf allen Ebenen die notwendigen Vorkehrungen zur Hochwasserabwehr. Das THW hatte bereits am 18. September bundesweit mit Einsatzvorplanungen begonnen und THW-Fachberater in die Katastrophenschutzstäbe entsendet. Erste Anforderungen von THW-Kräften für Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt trafen dann am 22. September ein.

THW-Helferinnen und Helfer bauen Hochwasserschutzwände an der Oder auf.

Sieben Tage lang, bis zum 29. September, halfen insgesamt 228 THW-Kräfte aus 13 Ortsverbänden im Schichtbetrieb bei der Deichverteidigung an der Oder mit. Gemeinsam mit Kräften der Feuerwehren, der Wasserwacht und weiteren Partnerorganisationen waren Helferinnen und Helfer im Einsatz. Im 24-Stunden-Schichtsystem wurden auf dem zentralen Sandsacklogistikplatz in Eisenhüttenstadt insgesamt 30.000 Sandsäcke befüllt und per Einsatzfahrzeug zu den Deichen gebracht, wenn schadhafte Stellen durch Deichläufer aufgespürt worden waren.

Genug Zeit für abgestimmte Einsatzvorkehrungen

Es war ein erfolgreicher Kampf gegen das Hochwasser: Durch die Hilfe beim Aufbau von Hochwasserschutzwänden; durch Deichsicherungsarbeiten mit Sandsäcken in Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt und anderen Ortschaften; dem Einsatz von Booten zur Treibholzbergung oder mit dem zentralen Sandsacklogistikplatz in Eisenhüttenstadt half das Technische Hilfswerk in hervorragender Absprache mit den Partnerorganisationen, schlimme Schäden zu verhindern. Ein Mobiler-Hochwasser-Pegel (MHP)-Trupp beobachtete die Oderpegel.

Die Maßnahmen gemäß der Hochwasserschutzpläne der betroffenen Stadt Frankfurt (Oder) und der Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland erfolgten rechtzeitig und zielgerichtet. Noch bevor der seit Tagen angekündigte Hochwasserscheitel durchzog, standen Material und ausreichend Kräfte bereit. Denn es war zuvor nicht klar, wie lange der Hochwasserscheitel auf die Deiche und Schutzwände drücken würde und ob dann die Schutzwälle standhalten würden.

„Durch die rechtzeitige Vorwarnung hatten die Katastrophenschutzstäbe und die Einsatzkräfte eine längere Vorbereitungszeit, als wir es von anderen Hochwassereinsätzen in der Vergangenheit kennen. Das war eine gute Basis für das strukturierte und gemeinsam abgestimmte Vorgehen zum Hochwasserschutz der Bevölkerung“, erklärt Dirk Ulrich, Referatsleiter Einsatz im Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt.
„Auch dass es inzwischen Hochwasserschutzpläne gibt, wo Abläufe und schrittweise aufeinanderfolgende Maßnahmen geregelt sind, ist von großem Nutzen“, betont er. “Innerhalb des THW haben wir uns sehr intensiv auf eine größere Lage vorbereitet, wir haben THW-Kräfte in Bereitschaft versetzt und konnten bei Anforderungen der Katastrophenschutzstäbe kurzfristig geeignete Einheiten entsenden“.

Einsatzfokus: Sandsacklogistik

Ein Einsatzschwerpunkt waren die Einrichtung und der Betrieb des zentralen Sandsacklogistikplatzes in Eisenhüttenstadt. Weitere Einsätze erfolgten im Landkreis Märkisch-Oderland, wo das THW bei Kienitz mit Arbeitsbooten gemeinsam mit der Wasserwacht Treibholz aus der Oder barg, um Schäden an Brücken und Deichen zu verhindern.

Bis zuletzt hielt das THW die Besetzung des Sandsacklogistikplatzes sicherheitshalber aufrecht. Am 29. September hieß es: „fallende Pegel und Aufhebung der Alarmstufen 3“ bei Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und für Frankfurt (Oder) - Der Einsatz konnte beendet werden. Die Krisenstäbe stellten am Wochenende ihre Arbeit ein, die Einsatzkräfte packten die Ausstattung ein, und verlegten zurück in ihre Ortsverbände.

Oder-Hochwasser

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