THW und Deutsche Bahn, eine bewährte Zusammenarbeit

Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, 26.06.2024

Wie weiter, wenn Bäume bei Sturm auf Gleise kippen, Waggons und sogar tonnenschwere Loks aus dem Gleis springen oder Wildschweine unter Züge geraten und plötzlich nichts mehr vorwärts noch rückwärts weiter rollen kann? In solchen Gefahrensituationen holt die Deutsche Bahn (DB) das THW zu Hilfe. Möglich wird dies durch eine Kooperationsvereinbarung der Deutschen Bahn mit dem THW bundesweit, die vor 20 Jahren unterzeichnet wurde.

Ausbildung mit Prüfung zum Aufgleiser

Regional gibt es vertiefende Festlegungen für die Zusammenarbeit von THW und DB, die sich auf spezielle Notsituationen beziehen. So kann das THW etwa einen am Hauptbahnhof Frankfurt (Oder) stationierten Hilfszug einsetzen. Dann rückt die Hilfszug-Mannschaft aus dem THW-Ortsverband Frankfurt (Oder) an.

Gemeinsam unterwegs: Strecke frei

Die Alarmierung für das THW kommt im Einsatzfall vom Notfallmanagement der Deutschen Bahn (DB) Netz AG. So auch geschehen, als umgestürzte Bäume nach einem schweren Unwetter an einem Freitagabend Mitte Juni die Bahnstrecke im Süden Berlins zwischen Rangsdorf und Dabbendorf blockierten. Zehn Einsatzkräfte des Technischen Zuges vom THW Luckenwalde, darunter der Zugtrupp, die Bergungsgruppe und die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung, arbeiteten gemeinsam mit sieben Kräften der Deutschen Bahn. Mit Motorkettensägen befreiten sie die zwei Kilometer Gleisstrecke von umgekippten Bäumen und Ästen. Da die Zufahrten versperrt waren, ging es zu Fuß voran. Bis in die frühen Morgenstunden dauerte der Einsatz.

Ende Mai gab es bereits schon einen THW-Einsatz für die Deutsche Bahn, als am Bahnhof Oderbrücke eine 87 Tonnen schwere Lok entgleist war. Einsatzkräfte aus Frankfurt (Oder) konnten diese mit Hydraulikhebern Stück für Stück langsam zurück ins Gleis heben.

Bewährte Kooperation

Die im Rahmen der Kooperationsbeziehungen gewachsene und intensivierte Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bahn und dem THW trägt maßgeblich zum schnellen und effektiven Einsatzverlauf bei Ereignissen wie diesen bei. Das THW verfügt über die nötige Ausstattung und Kompetenz, um bei derart widrigen Einsatzbedingungen zu helfen. Für nächtliche Arbeiten stehen beispielsweise Beleuchtungsaggregate zur Verfügung.

In den Kooperationsvereinbarungen zwischen THW und Deutscher Bahn (DB) Netz AG werden unter anderem Ausbildung und Qualifizierung sowie Anforderungen bei bestimmten Gefahrenlagen geregelt. Das Ziel: Gefahren abwenden und Bahnstrecken wieder für den Schienenverkehr frei bekommen.

Die Deutsche Bahn (DB) Netz AG führt selbst auch Ausbildungsmaßnahmen durch. Mitte Juni etwa am Standort Dresden, wo sich für die Hilfszug-Mannschaft vom Ortsverband Frankfurt (Oder) fünf THW-Ehrenamtliche zum Aufgleiser neu qualifizierten. Sie lernten am Dresdener Güterbahnhof, wie entgleiste Wagen und Lokomotiven wieder ins Gleis gehoben werden können. An der Ausbildung, organisiert vom Ortsverband Dresden, nahmen THW-Kräfte aus Dresden, Niebüll sowie Braunschweig und Wolfenbüttel teil. Im THW Ortsverband Frankfurt (Oder) gibt es nun bereits 20 Aufgleiser. Sie können sich im Einsatzfall auch gegenseitig ablösen oder verstärken.

DB und THW

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