Wenn Brücken nicht mehr sicher oder sogar ganz zerstört sind, bedeutet das häufig viele Unannehmlichkeiten für die Menschen, die in der Nähe dieses Übergangs wohnen. In der Regel müssen sie große Umwege in Kauf nehmen, wenn sie beispielsweise auf die andere Seite des Gewässers wollen, über das zuvor die Brücke führte. In manchen besonders schlimmen Fällen gibt es sogar weit und breit keine Möglichkeit, einen Fluss zu überqueren. So stellte sich in vielen Orten im Ahrtal 2021 die Situation nach den verheerenden Starkregen dar. Das eigentlich beschauliche Flüsschen Ahr war so stark angeschwollen und über die Ufer getreten, dass es zahlreiche Brücken an seinem Lauf zerstört hatte.
Hier war schnelle Abhilfe gefragt. Ein Fall fürs THW. Das verfügt über spezialisierte Fachgruppen, die mitunter in nur wenigen Stunden einfache Stege oder sogar schwerlastfähige Brücken bauen können. Alle diese Konstruktionen sind aber nur als Behelf gedacht. Sie sollen keine dauerhafte Lösung bleiben. Sobald eine Brücke errichtet ist, die für die langfristige Verwendung gedacht ist, ist die Übergangs-Konstruktion nicht mehr notwendig – und muss entfernt werden.
Das war Ende März im bayerischen Wiesental der Fall: Sechs Monate lang ermöglichte dort eine Behelfsbrücke die Überquerung des Flusses Wiese. Die alte Brücke musste wegen Bauarbeiten gesperrt werden. Um den Anwohnerinnen und Anwohnern lange Umwege zu ersparen, errichteten THW-Kräfte im August 2023 eine Behelfsbrücke. Nachdem die Bauarbeiten an der alten Brücke beendet sind und sie wieder benutzbar ist, wurde die Konstruktion des THW nicht mehr benötigt. Daher bauten die Einsatzkräfte sie nun wieder ab. Dabei zerlegten sie das Bauwerk in seine vielen Einzelteile. Manche der schweren Stahl-Elemente hoben die Helferinnen und Helfer per Kran auf Lastwagen, mit denen sie sie dann abtransportieren konnten. Im Nachgang mussten die THW-Kräfte die einzelnen Elemente noch kontrollieren und reinigen. Seitdem stehen sie für den nächsten Bau bereit.