Ein lauter Knall, dann gab es nur noch Trümmer: So endete die Existenz eines Gebäudes auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Coburg. Was vor Ort so schnell ging, war mit viel Vorlaufzeit geplant.
Lange Vorlaufzeit
Bereits zwei Jahre zuvor fragten THW-Angehörige bei der Stadt Coburg an, ob sie auf dem Gelände Sprengausbildungen machen könnten. Das besagte Haus stand seit Jahren leer und sollte ohnehin weichen, um Platz für einen Neubau zu machen. Sprengen gehört zu den Einsatzoptionen des THW – Übungsmöglichkeiten in Größe eines ganzen Hauses bieten sich aber selten. Kein Wunder, dass sich unter anderem das THW-Ausbildungszentrum Neuhausen mit großem Eifer an die Planungen machte.
Nach verschiedenen Abstimmungen mit der Stadt Coburg und dem Planungsbüro, das für den geplanten Neubau auf dem ehemaligen Kasernengelände zuständig ist, stand fest, dass es dort eine THW-Ausbildungsmaßnahme geben soll. Der Titel: "Niederlegen von Bauwerken und Bauwerksteilen".
Abriss als Ausbildungsmaßnahme
Ein Abbruchunternehmen wurde beauftragt, das die THW-Ausbildungsmaßnahme in seinen Planungen berücksichtigen sollte. Ende Januar 2024 konnte es dann losgehen: Die ersten Abrissarbeiten durften THW-Kräfte aus den Ortsverbänden Coburg und Bad Staffelstein vornehmen – aber mechanisch, nicht mit Sprengungen. Auch das diente der Ausbildung der Helferinnen und Helfer.
Anschließend startete ein Spreng-Lehrgang für zwölf THW-Kräfte aus verschiedenen Landesverbänden. Zu Beginn stand die theoretische Ausbildung auf dem Programm, die die Teilnehmenden mit einer Prüfung abschlossen. Dann folgten erste vorbereitende Arbeiten wie das Bohren von Sprenglöchern und erste Probesprengungen. Nach der sorgfältigen Berechnung folgten noch verschiedene Abstimmungen mit dem Unternehmer, der Polizei und weiteren Institutionen.
THW-Einsatzkräfte aus den Ortsverbänden Coburg und Sonneberg unterstützten bei der Absicherung und Absperrung des Geländes. Die Teilnehmenden des Spreng-Lehrgangs bestückten mehrere Hundert Bohrlöcher mit Sprengstoff; die Zündung erfolgte elektrisch.
Die vielen Detonationen erzeugten neben reichlich Lärm eine gewaltige Staubwolke. Sobald sie sich gelegt hatte, war offensichtlich, dass das Ziel erreicht wurde: Das Gebäude war wie geplant niedergelegt, die THW-Angehörigen haben ihre Ausbildung abgeschlossen – mit sichtbarem Erfolg.