Bereits im Juli 2023 fand das erste Training für die 19 Mitglieder der neu gebildete Search and Rescue (SAR)-Einheit sowie vier Mitglieder einer bereits bestehenden SAR-Einheit des Kurdischen Zivilschutzes (KCD) statt. Auf die darin erworbenen Fähigkeiten baute das zweite Training im November auf, das auch neue Inhalte vermittelte.
Maßnahmen für die Erstversorgung Verletzter
Die notwendigen Fähigkeiten, beispielsweise im Bereich Bergung, Abstützen, Sturzfluten, konnten die Teilnehmenden dank des in Erbil diesen Sommer eröffneten Übungsgeländes des Crisis Management Training Institute (CMTI) praxisnah üben. Grundlagen im Bereich der Ersten Hilfe, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur im Einsatz, sondern auch im privaten Bereich nutzen können, bildeten dabei den Auftakt der Veranstaltung. Dabei nutzen die Auszubildenden rege die Möglichkeit zum Üben der Herz-Lungen-Wiederbelebung und der stabilen Seitenlage.
Umfangreiche Praxiseinheiten
Nach Theorieeinheiten zu Gebäudeschäden und Abstützungen gab es viel Praxis. Bei der Erkundung der Gebäude stellte sich schnell heraus, dass der einzige Zugang zu den im Übungsszenario Vermissten ein Wanddurchbruch war. So konnten die Beteiligten das in der Theorie gelernte Wissen direkt in der Praxis umsetzen. Zum sicheren Arbeiten bei beschädigten Gebäuden gehört auch das Abstützen von Gebäudeteilen und der sichere Umgang mit Leitern. Wenn Einsatzkräfte verletzte Personen auffinden, müssen sie diese oft auf unwegsamen Wegen aus den Trümmern retten, so dass dies auch geübt wurde. Am Ende der Woche wurde das erlernte Wissen in einer großen Übung mit einer Vielzahl an Verletzten und oft erschwerter Zugänglichkeit geübt. Dabei konnten die Teilnehmer zeigen, dass sie das Gelernte auch selbstständig umsetzen und künftig bei ihren Einsätzen nutzen können.
Nächstes Training ist schon geplant
In der ersten Jahreshälfte 2024 wird die SAR-Einheit mit weiterem Material ausgestattet. Darauffolgend ist ein zweiwöchiges Training Mitte des Jahres geplant, um den Umgang mit dem neuen Material zu üben. Darüber hinaus werden auch die Wartung und Instandhaltung des Einsatzmaterials einen wichtigen Schwerpunkt bilden, um die materielle Einsatzfähigkeit nachhaltig zu sichern.
Bereits seit 2013 ist das THW in der Not- und Übergangshilfe in der Region Kurdistan-Irak tätig. Das Ziel des durch das Auswärtige Amt finanzierten Projektes ist dabei die Stärkung des Bevölkerungsschutzes in der Region. Neben KCD (Kurdish Civil Defense) arbeitet das THW in der Region Kurdistan-Irak dabei mit der lokalen Katastrophenschutzbehörde Joint Crisis Coordination Centre (JCC) zusammen und unterstützt beispielsweise bei der Schaffung ehrenamtlicher Strukturen.