Hilfe und Nachhaltigkeit: Einsatz nach dem Tsunami 2004

Bonn, 19.12.2024

Hilfe leisten, die bleibt: Nach dem Tsunami 2004 unterstützte das Technische Hilfswerk (THW) Südostasien mit technisch-logistischer Soforthilfe und langfristiger Wiederaufbauhilfe. Mehr als 180 Einsatzkräfte stellten sauberes Wasser, Strom und Unterkünfte für die betroffene Bevölkerung bereit und realisierten bis 2009 rund 30 Infrastrukturprojekte. Dabei setzten sie Schulen, Krankenhäuser und Wasserversorgungssysteme instand und schulten lokale Kräfte im Umgang mit den technischen Geräten nachhaltig. „Auch 20 Jahre nach der Katastrophe ist der Tsunami-Einsatz ein herausragendes Beispiel für Solidarität, internationale Zusammenarbeit und die Kraft des THW-Ehrenamtes“, sagt THW-Präsidentin Sabine Lackner.

Helfende des Technischen Hilfswerks beim Aufbau einer Trinkwasseraufbereitungsanlage. Um sie herum stehen mehrere Becken, die mit Wasser gefüllt sind.

Vor 20 Jahren ereignete sich eine der schwersten Naturkatastrophen der Neuzeit: Der verheerende Tsunami am 26. Dezember 2004 in Südostasien forderte Hunderttausende Menschenleben und hinterließ massive Zerstörung in Indonesien, Thailand, Sri Lanka und auf den Malediven. Das THW war eine der ersten Organisationen, die vor Ort unterstützte. Insgesamt waren von Weihnachten 2004 bis Mai 2009 mehr als 180 THW-Kräfte im Einsatz, um Soforthilfe zu leisten und den langfristigen Wiederaufbau der Infrastruktur zu unterstützen.

Technisch-logistische und humanitäre Soforthilfe

Unmittelbar nach der Katastrophe entsandte das THW Spezialkräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) für Wasseraufbereitung und der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) sowie Technikexpertinnen und -experten, um erste Soforthilfemaßnahmen durchzuführen. Sie suchten nach Verschütteten und unterstützten im Bereich Einsatzkoordination. In den ersten Wochen waren ständig mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort, um dringend benötigte Hilfe zu leisten.

Mit 17 Trinkwasseraufbereitungsanlagen konnte das THW täglich mehr als 500.000 Liter sauberes Trinkwasser bereitstellen. Darüber hinaus reinigten die Einsatzkräfte hunderte Brunnen, stellten Strom für Notunterkünfte bereit und führten Bergungsarbeiten durch

Mit 17 Trinkwasseraufbereitungsanlagen konnte das THW täglich mehr als 500.000 Liter sauberes Trinkwasser bereitstellen. Darüber hinaus reinigten die Einsatzkräfte hunderte Brunnen, stellten Strom für Notunterkünfte bereit und führten Bergungsarbeiten durch

Quelle: Sabine Lackner THW-Präsidentin
Porträt von Sabine Lackner

Langfristige Wiederaufbauprojekte

Nach der Soforthilfe engagierte sich das THW bis Mai 2009 in umfangreichen Wiederaufbauprojekten. Insgesamt realisierte das THW rund 30 Projekte mit einem Volumen von rund 24 Millionen Euro.
In Sri Lanka setzte das THW Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser instand, unter anderem in der Stadt Ambalangoda und im Fischerdorf Thalalla. Außerdem wurde in mehreren Ortschaften die Strom- und Wasserversorgung wiederhergestellt. In Indonesien, insbesondere in der stark betroffenen Provinz Aceh, bauten THW-Kräfte Häuser, Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäude wieder auf. In Banda Aceh setzten sie das Hauptverwaltungsgebäude instand. Auf der Insel Sumelule errichtete das THW gemeinsam mit UNICEF eine 25 Kilometer lange Ringwasserleitung, die rund 5.000 Menschen mit sauberem Wasser versorgt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Ein zentraler Bestandteil des THW-Einsatzes war die nachhaltige Unterstützung der betroffenen Regionen. Die THW-Helferinnen und -Helfer bildeten lokale Kräfte im Umgang mit technischen Geräten aus und integrierten sie aktiv in die Projekte. Außerdem beschafften sie das Material vor Ort, um die Wirtschaft zu stärken. Dorfbewohnerinnen und -bewohner erhielten Schulungen im Umgang mit Wasserversorgungsanlagen sowie in den Bereichen Hygiene und Gesundheitsvorsorge.

  • Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit rund 88.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen.

Soforthilfe und Nachhaltigkeit: THW-Einsatz nach dem Tsunami 2004

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