Fachberatung bei der EURO 2024: Expertise im Einsatz

24.06.2024

Bei der EURO 2024 sind täglich hunderte THW-Kräfte an den Spielorten, auf den Fanmeilen und an den Landesgrenzen im Einsatz, um den reibungslosen und sicheren Ablauf des Turniers zu gewährleisten. Dabei gilt es, eng mit anderen Behörden und Einsatz- beziehungsweise Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten. Eine besondere Rolle nehmen hier die Fachberaterinnen und Fachberater des THW ein.

Im Vordergrund ist eine Person in blauem T-Shirt, die auf einen Laptop schaut. Auf dem Laptop ist eine Drohnenaufnahme von einem Gebiet geöffnet. Im Hintergrund sitzt eine Person mit dem Rücken zur Kamera.

Fachberatung im THW bedeutet nicht nur geballte Kompetenz, sondern auch geballtes Wissen. Bei den Fachberaterinnen und Fachberatern handelt es sich um besonders ausgebildete Kräfte, die sich meist über langjährige Erfahrung bestens mit den vielfältigen Einsatzoptionen des THW auskennen. Dieses Wissen nutzen sie, um im Einsatzfall die Führungsstäbe oder Einsatzleitungen von Bedarfsträgern wie Polizei, Feuerwehr oder Kommunen zu beraten. Die Fachberatenden sind (sozusagen) die Verbindungspersonen zwischen einem Stab und dem THW und bieten passende Lösungen aus dem technisch-logistischen Leistungsspektrum des THW an. Bei der EURO 2024 zählen zu diesen Bedarfsträgern beispielsweise die Kommunen, in denen Spiele stattfinden, die "Host Cities".

Fachberatung im IPCC

Im Dossier zur EURO 2024 finden Sie alle Informationen zum THW-Einsatz bei der Fußball-Europameisterschaft.

Das THW ist während der Fußball-Europameisterschaft bundesweit mit allen Landesverbänden im Einsatz. Fachberatende aus ganz Deutschland wurden in zahlreiche Einsatzzentralen entsandt. Die größte ist das sogenannte International Police Cooperation Center (IPCC) in Neuss. Diese gemeinsame Einrichtung von Bund und Ländern koordiniert den Informationsaustausch zwischen sämtlichen nationalen wie internationalen Sicherheitsbehörden. Sie ist der zentrale Knotenpunkt für Sicherheitsinformationen, die hier gesammelt, bewertet und weiterverteilt werden, um die Sicherheit des internationalen Turniers zu gewährleisten.

Neben Polizei, Bundespolizei, Zoll und Bundeskriminalamt, ausländischen Sicherheitsbehörden sowie dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ist auch das THW während des gesamten Turniers ständig über Verbindungsleute im IPCC vertreten. Diese können sofort zu technischer Hilfeleistung informieren, wenn es beispielsweise durch ein gravierendes Wetterereignis oder ein Unglück notwendig wird. Die Fachberatenden schlagen passende Einsatzoptionen vor und halten den Kontakt zum THW, das sich dann bereits auf mögliche Anforderungen vorbereiten kann. Das THW ist mit einem Team von Fachberaterinnen und Fachberatern bis zum Tag nach dem EM-Finale im IPCC im Einsatz. Ebenso unterstützt das VOST, das Virtual Operations Support Team, im IPCC. Diese Einheit des THW betreibt beispielsweise digitale Lageerkundung und Kartographierung. Während der EURO 2024 ist das VOST mit einigen Personen im IPCC präsent, während die übrigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer dezentral im digitalen Einsatz sind.

Fachberatung für Länder oder Kommunen

Während das IPCC eine Neuheit in der Gefahrenabwehr auf Bundesebene darstellt, bestehen auf kommunaler und Landesebene bereits erprobte Strukturen in der Zusammenarbeit von Behörden und Einsatz- sowie Hilfsorganisationen. Für die Fachberaterinnen und Fachberater des THW bedeutet das, ein möglichst gutes Netzwerk zu Angehörigen diverser Organisationen wie den Feuerwehren oder den medizinischen Hilfsorganisationen wie DRK, Malteser, Johanniter, ASB und anderen aufzubauen und diese Beziehungen auch außerhalb der Einsatzzeiten zu pflegen. Das Ziel ist die reibungslose Zusammenarbeit und effiziente Abstimmung im Einsatz.

Während der EURO 2024 sind rund 40 Fachberatende des THW sowie 40 Personen, die technische Beratung leisten, bundesweit auf allen Ebenen des Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr in den jeweiligen Stäben im Einsatz.

Welche Kompetenzen haben Fachberatende?

Fachberatende sind speziell qualifizierte Helferinnen und Helfer aus den THW-Ortsverbänden. Um sich für diese Funktion zu befähigen, müssen sie nach der Grundausbildung eine intensive Zusatzausbildung durchlaufen. Neben fachlichen Inhalten zu den verschiedenen Einsatzoptionen werden hier beispielsweise auch Kenntnisse in Führung und Leitung oder Rechtsgrundlagen der Gefahrenabwehr und des Katastrophenschutzes vermittelt.

Die Tätigkeit in der Fachberatung stellt hohe Ansprüche: Kontaktfähigkeit, Organisationstalent, Überzeugungskraft, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und nicht zuletzt Belastbarkeit sind gefordert. Dazu müssen die Fachberatenden das THW sehr gut kennen und wissen, welche Einsatzoptionen zur Verfügung stehen und wann sie sinnvollerweise zum Einsatz kommen. Ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Fachberatung ist auch ein exzellentes Netzwerk innerhalb des THW.