Hochwasser und Sturm: Lage beruhigt sich vielerorts

Bundesweit, 17.01.2024

Seit dem 21. Dezember sind THW-Kräfte im Dauereinsatz wegen des Hochwassers, das Sturmtief Zoltan verursacht hat. Derzeit sind es noch rund 20. In der Spitze waren es täglich bis zu 1.000 Helferinnen und Helfer.

Das Bild zeigt zwei Männer, die ein mit Sand befülltes Bigpack im Regen und bei Dunkelheit an eine Kette anbringen, um den schweren Sack per THW-Radlader mit Kranvorrichtung von einem blauen THW-LKW mit Ladebordwand an eine Einsatzstelle zu bringen.

In den vergangenen Wochen führten intensive Niederschläge zu teilweise großflächigen Überschwemmungen und hohen Wasserständen an vielen Flüssen. Seit die Regenfälle nachgelassen haben und die Temperaturen gesunken sind, hat sich die Lage an vielen Einsatzstellen beruhigt. Ehrenamtliche THW-Helferinnen und -Helfer sind derzeit nur noch vereinzelt im Einsatz. Sie pumpen Wasser ab, kontrollieren Deiche und Pegelstände und beraten Einsatzstäbe.

Die Einsatzoptionen

Seit Beginn des Einsatzes pumpten die Helferinnen und Helfer des THW stündlich Tausende Liter Wasser ab, das sich unter anderem auf Feldern angesammelt hatte. Dadurch verhinderten sie, dass es sich unkontrolliert weiter ausbreitete und angrenzende Wohngebiete weiter überflutete. So unterstützten sie unter anderem dabei, Anlagen des Tierparks in Hodenhagen vom Wasser zu befreien.

Das Bild ist aus großer Höhe aufgenommen. Mehrere Großpumpen und weitere Fahrzeuge stehen auf einem schmalen Landbereich zwischen zwei Gewässern. Aus den Öffnungen von Schläuchen quillt Wasser in das vordere Gewässer.
Mit Großpumpen befördern THW-Kräfte Tausende Liter Wasser pro Minute. Quelle: THW/Alexander Mann

An vielen Orten wie an der Talsperre Kelbra am Fluss Helme in Sachsen-Anhalt kontrollierten THW-Kräfte durchgehend den Wasserstand.

Ein Mensch steht mit dem Rücken zum Betrachter. Er schaut durch ein Messgerät auf einem Stativ auf einen Teil einer Talsperre.
Eins der Einsatzgebiete: die Talsperre Kelbra. Die drohte, überzulaufen und wurde daher während des gesamten Einsatzes überwacht. Quelle: THW/Marcel Gelies-Nohr

In Niedersachsen unterstützten französische Spezialkräfte bei der Bekämpfung von Folgen des Sturmtiefs Zoltan durch die Errichtung mobiler Deiche. Damit reagierte Frankreich auf ein internationales Hilfeersuchen aus Deutschland. Das THW übernahm dabei neben seinen fortlaufenden Hochwasser-Einsätzen den sogenannten Host Nation Support für die französischen Einsatzkräfte. Dazu zählen unter anderem logistische Hilfe, Übersetzungen, Bereitstellung von Infrastruktur und das Einholen von Genehmigungen.

Im Hintergrund war seit Ende Dezember auch das Virtual Operations Support Team aktiv, das VOST. Diese digitale Spezialeinheit unterstützte schwerpunktmäßig den Landkreis Cloppenburg und die Stadt Oldenburg. Dafür werteten die Ehrenamtlichen unter anderem Satellitendaten, mobile Hochwasserpegel und Drohnenbilder aus. Stäbe und Einsatzleitungen der betroffenen Region hatten alleine in zehn Tagen mehr als 1.600 Mal die Lagedarstellungen des VOST abgerufen.

Da ein Ortsteil von Kleve in Nordrhein-Westfalen bei Hochwasser zur Insel wurde, hatten THW-Einsatzkräfte dort einen Fährbetrieb eingerichtet. So konnten die Bewohnerinnen und Bewohner das übrige Stadtgebiet erreichen.

Menschen stehen in einem Boot, das am Ufer liegt. Eine Person zieht sich eine Schwimmweste an.
Per Mehrzweckboot brachten THW-Einsatzkräfte Anwohnende über die überschwemmten Gebiete. Quelle: THW/Klaus Heimanns

THW-Präsidentin Sabine Lackner und Vizepräsident Dierk Hansen reisten an verschiedene Einsatzstellen, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen und ihren Dank und ihre Wertschätzung für den unermüdlichen Einsatz der Helferinnen und Helfer auszudrücken.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser dankte den THW-Einsatzkräften, „die die ganzen Weihnachtstage über im Hochwasser-Einsatz waren und auch jetzt weiter Menschen vor den Wassermassen schützen. Tausende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind zusammen mit den hauptamtlichen Einsatzkräften unermüdlich im Einsatz und können die Weihnachtsstunden nicht mit ihren Familien verbringen. Was sie für uns alle leisten, verdient größte Wertschätzung und Respekt."

Sturmtief Zoltan

Hinweis

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