"Am Ostrand der Stadt Pomezia, an der Via Pontina, weniger als 30 Kilometer südöstlich von Rom, liegt ein Friedhof, auf dem rund 27.500 deutsche Soldaten ihre letzte Ruhestätte haben. Sie kamen während des Zweiten Weltkriegs in Süd- und Mittelitalien ums Leben.
Dieser deutsche Soldatenfriedhof war zuletzt Einsatzort von 26 THW-Helferinnen und -Helfern der Ortsverbände Münsingen und Ofterdingen sowie einer Vertreterin des THW-Landesverbandes Baden-Württemberg. Gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge führten sie in Italien zwei Wochen lang umfangreiche Pflege- und Sanierungsarbeiten durch. In verschiedenen Teams kamen sie dabei diversen Aufgaben nach.
Teamarbeit
Die erste Gruppe verarbeitete insgesamt rund neun Kubikmeter Beton, zehn Tonnen Schotter und rund 60 Säcke Mörtel. Diese Materialien benötigten sie, um zunächst am Eingangsbereich den Vorplatz zu sanieren. Hierfür bauten sie, nachdem die Erde ausgehoben war, eine neue Schottertragschicht und setzten und verfugten neue Pflastersteine im frisch gegossenen Beton. Anschließend erweiterten sie den Parkplatz am Haupteingang, indem sie die dortige Hecke und den Zaun entfernten sowie Pflanzenstreifen auskofferten, Randeinfassungen neu setzten und Schotter einbauten.
Ein weiteres Team zerlegte 14 Holzbänke, die auf und um das Friedhofsgelände standen. Sie hatten in den letzten Jahren erheblich unter den Witterungsschäden gelitten. Die Einzelteile haben die Einsatzkräfte abgeschliffen, lasiert und gestrichen. Quasi neue Bänke konnten so wieder aufgestellt werden, nachdem schließlich die Betonstützen der Bänke im Eingangsbereich des Friedhofs aufbetoniert waren. Die Sanierung der Bänke benötigte rund 20 Liter Farbe und Lasur sowie 500 Schrauben und Unterlegscheiben.
Das dritte Team war für die Grünanlage rund um knapp 4.260 Kreuze zuständig. Hier mähten die THW-Kräfte zunächst den Rasen. Anschließen entfernten sie Unkraut und brachten die Hecken auf dem gesamten Friedhofsgelände, darunter Hecken mit fast zwei Kilometer Länge, in Form. Abschließend reinigten sie vier komplette Kreuzreihen, also 171 Kreuze.
Versöhnung durch "Arbeit für den Frieden"
Nach Abschluss der Erneuerungen legten die Einsatzkräfte am Mahnmal des Friedhofes einen Kranz im Namen des THW und des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge nieder. Bei dieser Feierlichkeit am 18. Juni waren auch Polizeiveteranen, der ehemalige Bürgermeister Pomezias, Angestellte sowie Freunde und Bekannte anwesend. Gemeinsam gedachten sie der vielen gefallenen Soldaten. Im Rahmen der Völkerverständigung dankte die Friedhofsverwalterin für die langjährige gute und gelungene Zusammenarbeit. Die Zusammenarbeit zwischen THW und Volksbund zeigt die gegenseitige Verbundenheit und unter dem Motto "Arbeit für den Frieden" die Versöhnung über den Gräbern.