Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA)

14.12.2023

Zwei Menschen und ein Hund stehen vor Schutt und zum Teil zerstörten Gebäuden.

Die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (kurz: SEEBA) entstand nach der Erdbebenkatastrophe in Mexiko 1985 und den dort gewonnenen Erfahrungen des THW. Die Einheit ist im internationalen Urban Search and Rescue (USAR) Bereich aktiv und auf die Suche und Rettung von Personen nach schweren Erdbeben in städtischen Gebieten spezialisiert. Seit 2007 ist die SEEBA als Team international klassifiziert und hat unter Beweis gestellt, dass sie den Qualitätskriterien der International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) der Vereinten Nationen entspricht. In vielen Auslandseinsätzen konnte die Einheit ihre Fähigkeiten bereits einsetzen und Menschen helfen, zuletzt zum Beispiel nach der Explosion im Hafen von Beirut (2020) oder dem schweren Erdbeben in der Türkei (2023).

Zu den wesentlichen Aufgaben der SEEBA gehören:

  • Ortung und Rettung von verschütteten Personen
  • Bergung von Toten und Sachwerten
  • Fachkundige Beratung örtlicher Kräfte und Stellen
  • Leistung technischer Hilfe
  • Erkundung weitergehender Hilfsmöglichkeiten

Gemäß INSARAG-Vorgabe besteht das Team aus einer Managementkomponente mit Führungsstab, Logistik und Medizin, sowie einer bzw. mehreren Ortungs- und Bergungsgruppen. Alle Funktionen sind mehrfach besetzt, um eine ständige Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Innerhalb von zehn Stunden nach Alarmierung ist das Team abflugbereit und weltweit einsetzbar. Vor Ort ist die Einheit autark und kann sich bis zu zehn Tage eigenständig versorgen. Außerdem sind Rettungsarbeiten an einer Schadstelle rund um die Uhr für einen Zeitraum von einer Woche möglich. Die vollständige Ausrüstung um derartiges leisten zu können umfasst 75 m3 Volumen, 15 Tonnen Gewicht und besteht unter anderem aus:

  • Camplogistik mit Stromgeneratoren und Zelten
  • Medizinstation
  • technische Ortungsgeräte
  • Rettungshunde (biologische Ortung)
  • Spezialgeräte für Stahlbeton (zum Beispiel hydraulische Hebekissen, Betonkettensägen, Plasmaschneider, Kernbohrgeräte)
  • eine THW-Einsatzleitung inkl. Verbindungsperson für Koordinierungsaufgaben im OSOCC (On-Site Operations Coordination Centre) der Vereinten Nationen