Die KulturGutRetter

28.10.2024

Seit 2021 beteiligt sich das THW in dem vom Auswertigen Amt finanzierten Projekt KulturGutRetter (KGR). Zeil des Projekts ist der Aufbau einer internationale Einsatzeinheit für den Schutz von Kulturgut im Ausland (CHRUCultural Heritage Response Unit).

Eine Gruppe von Menschen, teils in blauen Westen, teils in blauer THW-Einsatzkleidung, steht zusammen. Vor ihnen stehen silberne Metallkisten, die geöffnet sind. Davor wiederum befindet sich eine Fläche mit Sand und Kulturgütern.

Brüssel, 13.06.2024

Vorhang auf für die neuen Auslandseinheiten des THW

Präsentation vor internationalem Publikum: Beim European Civil Protection Forum 2024 hat das THW seine zukünftigen neuen Einheiten "CHRU" und "rescEU CBRN DECON" vorgestellt. Beide Einheiten sind für den Einsatz im Ausland konzipiert, übernehmen aber sehr unterschiedliche Aufgaben.

Im Vordergrund liegen Keramikscherben auf einem Abtropfsieb zum Trocknen. Im Hintergrund ist verschwommen eine THW-Einsatzkraft bei der Arbeit zu sehen.
Bewegliche Kulturgüter wie beispielsweise Bruchstücke antiker Vasen werden von Einsatzkräften gereinigt, dokumentiert und verpackt. Quelle: THW

Mehr als 1.500 Teilnehmende aus über 70 Ländern: Volles Haus für die neuen THW-Auslandseinheiten beim achten European Civil Protection Forum in Brüssel. Zwei Tage lang präsentierte das THW gemeinsam mit dem BBK sowie den Projektpartnern Deutsches Archäologisches Institut (DAI) und der Bundespolizei die deutsche Arbeit im internationalen Katastrophenschutz.
Der Fokus lag dabei auf der nationalen Zusammenarbeit. Dazu zählt beispielsweise die neu eingerichtete EU-Kompetenzstelle des BBK. Auf besonders viel Interesse der Besucherinnen und Besucher stießen vor allem die zwei Projekte mit THW-Beteiligung "rescEU CBRN DECON" und "KulturGutRetter". Beide Projekte vereint, dass sie eine neue Auslandseinsatzeinheit aufbauen.

Notversorgung für beschädigte Kulturgüter

Das Projekt "KulturGutRetter", finanziert vom Auswärtigen Amt, wird vom DAI geleitet. Das THW bringt seine Erfahrungen im internationalen Katastrophenschutz ein. Sie fließen damit in die Gesamtkonzeption der Einheit "CHRU - Cultural Heritage Response Unit" ein. Außerdem trägt das THW die Verantwortung für die künftige Entsendung, das Logistikkonzept, die Teamstruktur und einen Teil der Ausbildung der Einsatzkräfte.

Künftig wird die Einheit nach Katastrophen im Ausland beschädigte Kulturgüter wie Gebäude, Statuen oder mobiles Kulturgut, etwa aus Sammlungen und Archiven, notversorgen können. Ein Team, bestehend aus THW-Einsatzkräften und Fachkräften aus dem Kulturgutschutz, wird im Einsatzland mindestens zehn Tage autark vor Ort arbeiten können. Beim Abschluss eines CHRU-Einsatzes werden die Kulturgüter und gesammelten Daten an die betroffene Institution zurückgegeben. Die Einsatzbereitschaft des Teams wird 2025 hergestellt werden.

Bekämpfung von CBRN-Gefahren ab 2027

Die neue Auslandseinsatzeinheit "rescEU CBRN DECON" wird von der Europäischen Union finanziert und wird voraussichtlich ab 2027 einsatzbereit sein. Mit diesem Projekt stärkt nicht nur die EU perspektivisch ihre Kapazitäten zur Bekämpfung von potenziellen chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Gefahrenlagen (kurz: CBRN), sondern auch das THW. Die Einheit soll für europäischen CBRN-Großschadenslagen als Notreserve vorgehalten werden. Sie umfasst in ihrer gesamten Kapazität bis zu 300 Einsatzkräfte, die aus den Organisationen Bundespolizei, THW und BBK zusammengestellt werden.

Das THW übernimmt innerhalb dieser Einheit die operativen Aufgaben der Fahrzeugdekontamination und der Dekontamination von Infrastruktur. Dazu zählen Gebäude oder auch Straßenzüge. Unter Dekontamination versteht man das Entfernen gefährlicher Verunreinigungen. Um diese Einheit im Auslandseinsatz autark einsetzen zu können, bringt das THW Expertise, Fachkräfte und Material zur Unterbringung, Wartung und Logistik für den europäischen Auslandseinsatz ein.

Diese CBRN-DECON-Unterstützung befindet sich aktuell im Aufbau und soll im Auftrag der EU eingesetzt werden können, wenn die auf nationaler Ebene verfügbaren und die von Mitgliedstaaten für den Europäischen Katastrophenschutz-Pool bereitgehaltenen Kapazitäten nicht mehr ausreichen.

Das European Civil Protection Forum fand in diesem Jahr bereits zum achten Mal statt. Mehr als 1.500 Teilnehmende aus über 70 Ländern besuchten in diesem Jahr das Netzwerktreffen in Brüssel. Unter dem Motto "Shaping a disaster-resilient Union: charting a path for the future of European civil protection" tauschten sie sich über die Zukunft des europäischen Katastrophenschutzes aus und diskutierten über aktuelle Debatten und Strategien zur Bewältigung von Katastrophen. An Messeständen präsentieren die beteiligten Organisationen und Akteure ihre Arbeit und Projekte.

Vorhang auf für die neuen Auslandseinheiten des THW

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