Hydraulikheber

Ein THW-Einsatzfahrzeug wird durch einen Hydraulikbetriebenen Wagenheber angehoben, einige Menschen schauen hinter einer Absperrung zu.

Wenn die Kraft des Menschen versagt, müssen andere Hilfsmittel her. Mit dem Hydraulikheber, auch Hebe- und Pressgerät genannt, können die THW-Einsatzkräfte Trümmerteile von bis zu 15 Tonnen anheben. Das entspricht etwa dem Gewicht von dreizehn Kleinwagen.

Der Hydraulikheber ist ein Gerätesatz, der aus einer handbetriebenen Pumpe, einem Verteilerventil und zwei Hydropressen besteht. Der gesamte Satz wiegt zusammen gerechnet weit über 50 Kilogramm. Um den Hydraulikheber zum Einsatz zu bringen, wird die Pumpe mit einem Schlauch an eine Hydropresse angeschlossen, den eigentlichen Lastenträger. Die Hydropresse ist zylinderförmig und etwa 30 Zentimeter hoch. Sie wird auf einer Fußplatte montiert und dann unter den zu hebenden Gegenstand gestellt.

Beim Betätigen der Pumpe wird Öl durch den Schlauch in die Hydropresse gedrückt und dadurch ein Kolben ausgefahren. Dieser kann die Last bis zu 15 Zentimeter nach oben drücken. Bei Bedarf kann die zweite Hydropresse angeschlossen werden. Dabei kommt das Verteilerventil zum Einsatz, das das Öl auf beide Heber aufteilt. Die Leistung verdoppelt sich dann auf 30 Tonnen.

Dass trotz des geringen Kraftaufwands an der Pumpe eine so große Kraft zum Heben der Lasten entsteht, hängt wesentlich mit den unterschiedlichen Durchmessern von Handpumpenkolben und Hubkolben zusammen. Die Handpumpe baut einen hohen Druck auf. Dieser wirkt auch auf den Kolben in der Hydropresse, denn der Druck im System ist an jedem Punkt gleich. Nach diesem Prinzip funktionieren zum Beispiel auch hydraulische Wagenheber, wie sie in vielen Autowerkstätten zu finden sind.

Ventile an der Pumpe und der Hydropresse verhindern, dass das Öl zurück fließt. Zum Absenken des Zylinders werden die Ventile einfach per Hand geöffnet und das Öl fließt zurück in den Behälter der Pumpe.

Julia Ockenga/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

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