Das Technische Hilfswerk verwendet bei seinen Einsätzen verschiedene elektrische Geräte. Viele von ihnen sind sehr leistungsstark und dementsprechend „hungrig“ nach Strom. Nicht selten ist die gängige Versorgungsspannung nicht ausreichend – Starkstrom wird benötigt.
Man stelle sich einen typischen THW-Einsatz nach einem Unwetter vor: Die Helferinnen und Helfer müssen für Licht sorgen, umgestürzte Bäume beseitigen, abgedeckte Dächer sichern und Wasser abpumpen. Sie benötigen also jede Menge Energie, zum Beispiel für Kompressoren, Hydraulik-Aggregate, Kernbohrer und Pumpen. Da eine lokale Stromversorgung oft nicht verfügbar ist, gehören Notstromaggregate beim THW zur Standardausrüstung. Eine Stromquelle ist also da, jetzt muss die Elektrizität sicher und effektiv an die einzelnen Verbraucher verteilt werden.
Das erledigen beim THW die Energieverteilersätze. Bestehend aus leistungsfähigen Baustrom- oder Steckdosenverteilern und diversen Leitungen bringen sie den richtigen Strom an das entsprechende Gerät. Dafür sind die Verteiler mit mehreren Größen und Arten von Steckanschlüssen für die einzelnen Stromarten ausgestattet. Zum Beispiel mit fünfpoligen Steckanschlüssen für fünfadrige Starkstromkabel. Die Leitungen gibt es in verschiedenen Stärken und Längen. Damit hat jede Fachgruppe des THW immer die richtige Leitung zur Hand.
Natürlich muss auch für die Sicherheit von Mensch und Maschine gesorgt werden. Alle Stromkreise sind entsprechend ihrer Strombelastbarkeit mit separaten Sicherungen geschützt. Damit wird ein Abbrennen der Leitungen in den Stromkreisen verhindert. Außerdem gibt es sogenannte Fehlerstromschutzschalter (früher FI-Schalter, heute RCD genannt), die vor gefährlichen Berührungsströmen schützen und somit wesentlich zur Sicherheit aller Beteiligten beitragen.
Die vielseitige Technik im Inneren ist gut verpackt. Gehäuse und Steckdosen sind aus schwer entflammbarem, widerstandsfähigem Vollgummi und in hohem Maße staub- und wasserbeständig. Außenliegende Metallteile sind aus rostfreiem Edelstahl und die Sicherungen liegen unter einer schlagfesten Abdeckung. Somit ist bei jedem Einsatz des THW dafür gesorgt, dass nur die elektrischen Geräte, nicht aber die Rettungskräfte selbst unter Strom stehen.
Nico Wieduwilt/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg