Mit einem mobilen Drucklufterzeuger betreibt das THW Bohr- und Aufbrechhammer.
Eine dicke Schicht Beton trennt nach einem Hauseinsturz die Einsatzkräfte von einem Verletzten. Für den Einsatz von Rettungswerkzeugen wie beispielsweise Bohr- und Aufbrechhammer benötigt die Einsatzkraft Druckluft. Quelle dafür ist ein knapp 750 Kilogramm schwerer Kompressor auf einem einachsigen Fahrzeuganhänger. Als Bestandteil der Fachgruppe Räumen kann der Drucklufterzeuger im Rettungseinsatz bis zu drei Geräte gleichzeitig versorgen. Er ist vergleichbar mit Kompressoren, wie sie auf Baustellen zum Betrieb von Presslufthämmern verwendet werden.
Herzstück und Besonderheit dieses Drucklufterzeugers ist ein sogenannter Schraubenkompressor. Durch eine Öffnung wird Umgebungsluft ins Innere des Gerätes gesogen und dort solange zusammen gepresst bis ein Überdruck entsteht. Die so entstandene Druckluft kann für den Betrieb unterschiedlicher Geräte genutzt werden, wie zum Beispiel für Bohr- und Aufbrechhämmer.
Wie der Name Schraubenkompressor bereits verrät, kleiden zwei parallele, schraubenförmig verzahnte Wellen den Innenraum des Kompressors vollständig aus. Angetrieben durch einen Elektromotor bewegen sich diese Rotoren passgenau gegeneinander. An den beiden Stirnseiten der Schraubenanlage befinden sich die Steuerschlitze, Ein- und Auslassöffnungen, durch die die Luft strömen kann. Die angesaugte Umgebungsluft wird direkt in die so bezeichneten Zahngänge zwischen die Schraubenwellen befördert. Durch die Drehbewegung der Wellen wird die Luft in Richtung Auslassöffnung transportiert. Bei geschlossenem Auslassschlitz sammelt sich durch die Förderbewegung mehr und mehr Luft an der sogenannten Druckseite und der Druck in der Kammer steigt. So kann ein Luftdruck von bis zu 8 bar erzeugt werden.
Über die Auslassschlitze können die Anwendenden manuell einen exakten Druck einstellen. So kann die geförderte Druckluft jedem Werkzeug entsprechend angepasst werden. Die THW-Helferinnen und -Helfer schmieren die Wellen des Kompressors regelmäßig mit Öl. Das macht die Drucklufterzeugung nicht nur effektiver, sondern schütz vor Korrosion und minimiert nebenbei den Geräuschpegel.
Katharina Trojahn/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg